Hans-Rudolf Stauffacher

 

Hans-Rudolf Stauffacher

Hans-Rudolf Stauffacher

Hans-Rudolf Stauffacher wurde 1923 in Zürich geboren, als Sohn von Dr. Werner Stauffacher, Rechtsanwalt und Herausgeber des Schweizerischen Zivilgesetzbuches und Obligationenrechts (Orell Füssli Verlag), und Anna Stauffacher-Nistelweck, Tochter einer bekannten Hoteliersfamilie in Rom. Nach der Matur begann er mit dem Germanistikstudium an der Universität Zürich. Nicht lange nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zog es ihn, zusammen mit seiner späteren ersten Frau, Silvia Stauffacher-Simmen, zum Weiterstudium nach Paris, wo er sich vor allem für den Surrealismus in der Malerei, Literatur und Theater und deren Exponenten interessierte.

 

Nach seiner Rückkehr Ende der 40er Jahre, begann er mit dem Aufbau des Verlag Hans Rudolf Stauffacher in Zürich, in welchem er am Anfang neben Theaterstücken auch Kunst- und Fotobücher herausgab.. Doch sein Hauptinteresse lag bei der Entdeckung und Förderung von Autoren des Theaters des Absurden für den deutschsprachigen Raum und Schweizerischer Nachwuchsautoren. Seine Tätigkeit als Verleger, Freund und Förderer von Eugène Ionesco darf unter vielen anderen, als eine seiner wichtigsten Leistungen betrachtet werden. Er vertrat eine Reihe von wichtigen deutschsprachigen Verlagen in der Schweiz, u.a. S. Fischer, Rowohlt, Thomas Sessler, Gerhard Pegler, Verlag der Autoren. Als Präsident des Bühnenverlegerverbandes war er Gründungsmitglied der Pro Litteris und Teledrama. Als Verwaltungsrat des Neumarkt Theaters war er einer deren Förderer in schwierigen Zeiten.

 

Nach Hans Rudolf Stauffacher’s Tod im Sommer 1977 wurde der Verlag zuerst von Louis Naef und in der Folge von Hans Rudolf Stauffacher’s langjährigen Mitarbeiterin Agy Droste geführt. Der Verlag wurde in eine AG umgewandelt, in dessen Verwaltungsrat Stefani Cremer-Hunzinger, Adolf Muschg, Werner Düggelin, Louis Naef, Tobias Hauser und Daniel Stauffacher (Präsident) Einsitz nahmen. In der Folge vergrösserte sich das Repertoire des Verlages insbesondere um bekannte Autoren aus Frankreich und den USA, und es begann die wichtige Zusammenarbeit mit der berühmten Theateragentin in New York, Elisabeth Marton.

 

Mit der Pensionierung von Agy Droste 1989 entschied sich die Familie Stauffacher den Verlag an den ehemaligen Leiter des Rowohlt Theater Verlages, Malte Hartmann zu verkaufen, der den sehr erfolgreichen Verlag Hartmann & Stauffacher in Köln gründete.